Home » Blog » Sport » Medizin » Thrombose » Thrombose im Triathlonsport

Thrombose im Triathlonsport

eingetragen in: Thrombose 0

Das zweite mal eine Tiefe Venenthrombose (TVT) innerhalb 2 Jahren in der Wade. Das ganze trotz viel Training (6 Tage die Woche ca. 10-12 Wochenstunden). Eigentlich soll ja Sport vor Thrombose schützen! Beide Thrombosen sind jeweils nach einem langen Lauf und nach dem Intervalltraining aufgetreten. Unterdessen glauben die Ärzte, dass beide Thrombosen durch mini Muskelfaserrisse oder Zerrungen entstanden sind. Hier kam es wahrscheinlich zu Verletzungen mit kleineren Einblutungen die dann zu den Thrombosen führten. Beweisen lässt sich das Ganze aber nicht mehr!

Was ist eine Thrombose

Laut Wikipedia ist eine Thrombose eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäß (Vene) bildet. Ein Thrombus entsteht durch Blutgerinnung − ein Vorgang, der eigentlich ein Schutzmechanismus ist: Nach einer Verletzung schützt das Gerinnungssystem den Körper vor einem Verbluten, das Blut verklumpt und schließt die Wunde. In den unverletzten Blutgefäßen aber soll das Blut nicht verklumpen, sondern ungehindert fließen. Hier ist ein Gerinnsel ein störendes Hindernis für den Blutstrom und als Auslöser für eine Lungenembolie gefährlich. Die Lungenembolie auslösende Thrombus entsteht in bis zu 80 % aller Fälle in den tiefen Bein- oder Beckenvenen. Die Lungenembolie gehört zu den am häufigsten übersehenen und falsch diagnostizierten Todesursachen. (Auszug Wikipedia)

Erste Thrombose

Leider habe ich einen erblich bedingten Protein-C-Mangel. Durch diesem Protein-C-Mangel ist das Thromboserisiko bis zu 10 mal höher als normal. Weiterhin steigt das Risiko einer erneuten Thrombose (Rezidivs) nach der ersten um ca. 20% (ohne Risikofaktoren).

Die erste Thrombose wurde erst nach 1,5 Jahren (!!!) entdeckt Ich litt in der Zeit unter defusen Wadenschmerzen. D.h. mal waren diese mehr innen, mal mehr außen, mal unten mal in der Kniekehle. Es wurden diverse doppler und duplex Ultraschalluntersuchungen zum Thromboseausschluss vorgenommen. Wichtig, ein normales Ultraschallgerät kann das nicht! Wenn euch das ein Arzt weismachen möchte, lügt dieser (habe ich auch schon erlebt).

Auch war ich mehrfach zum MRT (Kernspin). Aus irgendwelchen Gründen hat kein Arzt die Thrombose erkannt, Orthopäden, Internisten und Allgemeinmediziner sowie Osttopathen, Homeopathen und Physiotherapeuten haben alles mögliche diagnostiziert aber keine Thrombose. Dann, nach 1,5 Jahren hat ein Radiologe bei einer erneuten MRT Untersuchung die Throbmose bzw. eine Entzündung des Venensystems entdeckt. Auch hier habe ich wieder etwas dazugelernt. Dafür bedarf es einer MR-Angiographie mit einer speziellen MRT Spule. Achtung, die meisten Radiologien haben das nicht! Alle vorangegangenen MRT Untersuchungen durch die Ärzte waren für die Katz! Nach dem MRT Ergebnis, wurde die Thrombose bei einer erneuten Doppler Ultraschalluntersuchung entdeckt. Diese war angeblich so klein und versteckt, dass diese vorher nie aufgefallen ist. Jedenfalls wurde ich dann 3 Monate mit Macumar® behandelt. Anschließend wurde ich auf Aspirin® 100 eingestellt. Nach neusten Studien soll es einen sehr geringen Thromboseschutz liefern und das bei deutlich geringeren Blutungsrisiko als bei Macumar®. Ein Versuch war es  wert.

Da die Thrombose erst so spät entdeckt und mit Marcumar behandelt wurde, habe ich bis heute fast täglich Schmerzen in der Wade (Postthrombotisches Syndrom).

Zweite Thrombose

Die zweite Thrombose folgte dann ca. 2 Jahre später. Auch hier ging es mit defusen Wadenschmerzen los. Zum Glück, hatte ich nach der ersten Thrombose endlich einen sehr guten Allgemeinmediziner in Hamburg Rahlstedt gefunden, der selber leidenschaftlicher Triathlet ist, einen Doppler in der Praxis hat und sich auch noch sehr gut mit Gerinnug ausgekennt. Dieses Mal wurde die Thrombose schnell entdeckt. Da es nun die zweite TVT war, muss ich nun lebenslang als Rezidivprophylaxe ein Gerinungshemmer nehmen. Seit dem 1. Juli. 2015 nehme ich daher Eliquis® (Apixaban).

Was sind Gerinungshemmer

Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) wirken auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Damit wird die Bildung eines Thrombus verhindert. Im Volksmund werden diese Präparate auch als „Blutverdünnungsmittel“ bezeichnet. Das Hauptrisiko der Behandlung besteht in der verstärkten Blutungsneigung, zum Beispiel bei Verletzungen. D.h. die Blutungen sind viel schwieriger zu kontrolieren.

Warum nehme ich Eliquis® und nicht Macumar®

Eliquis® (Apixaban) ein Faktor Xa-Inhibitor wirkt anders als Vitamin-K-Antagonisten wie z.B. Macumar®. Der große Vorteil gegenüber Macumar® ist, dass nicht ständig der Quick oder INR Wert gemessen werden muss. Auch ist der maximale „Spiegel“ des Medikaments nach 3-4 Stunden erreicht und die Halbwertzeit ist deutlich niedriger und liegt bei 9-14 Stunden. D.h. nach 24-26 Stunden sind OPs mit geringem und nach 48 Stunden mit hohem Blutungsrisiko durchführbar. Bei Macumar® sind es  mindestens 72 Stunden.

eliquis_apixaban_5mg_and_2_5mg

Laut Studie, siehe dazu den Artikel Apixaban in der Therapie und prolongierten Sekundärprophylaxe venöser Thromboembolien scheint das Blutungsrisiko bei Apixaban sogar signifikant niedriger zu sein. Nachteil gegenüber den Vitamin-K-Antagonisten ist, der deutlich höhere Preis und das es noch kein zugelassenes Antidot (Gegenmittel) welches im Notfall verabreicht werden kann gibt. Hier befindet sich ein vielversprechendes Medikament mit Namen Andexanet-Alfa® in der Studienphase III, siehe dazu den Artikel NOAK-Antidots auf dem Prüfstand oder hier. Ich hoffe die Studie verläuft erfolgreich und Andexanet-Alfa® erhält dann hoffentlich bald die Zulassung.

Mehr Information zu Eliquis® (Apixaban) findet ihr hier.

 

Ich durfte in den letzten Jahren viel Erfahrungen mit Ärzten sammeln. Wenn ihr das Glück habt und wie ich in Hamburg wohnt, kann ich Euch meinen Arzt in Hamburg Rahlstedt oder die Gerinnungsambulanz im UKE empfehlen. Da hat man zwei sehr kompetente Ansprechpartner zu dem Thema! Weiterhin kann man sich sehr gut in dem Onmeda Forum Venenprobleme mit einem Arzt und anderen Betroffenen austauschen.

Falls Ihr noch Fragen habt oder Euch zu dem Thema Thrombose austauschen möchtet, meldet Euch gerne bei mir!

 

Ich bin kein Arzt oder Apotheker, daher kann ich keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen in dem Beitrag übernehmen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.